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Antonianer kehren heim: eine Talkrunde mit Ehemaligen


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Was will die Frau da auf der Bühne? Julian Borghoff an der Technik ist verwirrt: sein Titel „Safri Duo, Played a life“ liegt schon in der Warteschleife. Er soll nach den Einleitungsworten des Schulleiters zum Einzug der Talkgäste in die Aula des Gymnasiums Antonianum gespielt werden.
Julian hat alles perfekt vorbereitet und muss nun das Motto von Dörthe Engelhardt, die erst einmal das Publikum einheizt, am eigenen Leib erfahren: „Plane in dem Wissen, dass alles anders wird.“
Ganz  gelassen greift Ulrich Ledwinka das Motto nach dem Applaus, den die Zuschauer ihm als Generalprobe schenken sollen, auf und wünscht sich die Improvisationschauspielerin, die als eine von zwölf ehemaligen Antonianern geladen ist, am Montagmorgen zum Warm up in den Unterricht.
Aber dann geht es los: Julian startet endlich die Musik und einleitenden Texte vom Band, während  die Gäste auf die Bühne treten. Im Hintergrund schweben per Powerpoint die Namen auf der Leinwand und platzieren sich über die entsprechenden Sitze. Der Techniker hat alles professionell im Griff.

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Die Schülersprecher Mandy Beck und Tim Dannhausen entlocken dann in zwei einstündigen Gesprächsrunden elf Ex-Antonianern die unterschiedlichen Lebens- und Berufserfahrungen. Ihre Nervosität weicht schnell einer zunehmenden Souveränität. Intensiv recherchiert gehen sie auf die Gäste individuell ein, lassen sich von unerwarteten Antworten nicht schrecken und leiten flexibel zur nächsten Frage über.

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Flexibilität als heute notwendige Voraussetzung im Berufsleben ist ein großes Thema, aber auch die Bedeutung von Auslandserfahrungen: „Mich haben Aufenthalte im Ausland sehr in meinem Denken geprägt“, sagt Egbert Walter, EU-Beamter in Brüssel. „Ich habe erkannt, dass wir uns oft Sorgen um Kleinigkeiten machen, die uns im Kopf blockieren. Ich habe aber auch erfahren, wie deutsch ich eigentlich bin.“
 
Bild fehlt„Dabei ist es wichtig andere Sprache zu sprechen“, meint Lokalpolitiker Remco van der Velden, „und das ist das einzige, was man nur in der Schule wirklich lernen kann.“ Alles andere könne man sich später noch aneignen. Er gibt zu, diese Chance wenig genutzt zu haben.
Ehrlich und authentisch berichtet auch Iris Schleuss von ihren Schulängsten. „Ich wollte immer etwas Kreatives machen, was anderes konnte ich nicht.“ Die Schule habe aber nichts Kreatives geboten. Durch einen Workshop in ihrem Studium der Sozialpädagogik fand sie zu ihrer Berufung als Puppenspielerin und entdeckte voller Freude ihre plötzlich vielen Möglichkeiten. 
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Marius Pötting dagegen wollte nie den elterlichen Hof übernehmen, saß er Jahre auf dem Trecker, wenn seine Kumpel in den Ferien ins Freibad gingen. So suchte er erst einmal Orientierung in Brasilien als Missionar auf Zeit. Später, nachdem er nach seiner Zimmermannslehre als Friedensaktivist in Honduras tätig war, habe er erkannt, dass er mit einem Biohof seine eigene kleine Verantwortung für eine friedliche und nachhaltige Welt leisten kann. Und so bewirtschaftet er nun doch den Hof der Eltern, der 15 Jahre still gelegen hat.

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Dass Lebens- und Berufswege sich erst entwickeln und oft der Zufall eine Rolle spielt, zeigt sich bei einigen Gästen. „Ich bin immer mehr gewachsen, habe dann durch einen Freund vom Hand- zum Basketball gewechselt und sofort erkannt, dass das mein Ding ist. Der Weg zum Profispieler hat sich mit der Zeit ergeben, ich habe aber mein Studium erst einmal fertig gemacht“, berichtet Marius Nolte.

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Auch Professor Dr. Christian Kersting betont, sein Ziel als Professor für Wirtschaftsrecht habe sich organisch entwickelt. Nach seinen Erfahrungen als Lehrender an der Uni mit den Studenten gefragt antwortet er: „Wenn ich sehe, dass der N.C. bei 1,8 liegt, wundere ich mich, dass es zuweilen an grundlegenden Kenntnisse in Deutsch fehlt.“ Jura sei immerhin ein Fach, das mit Sprache arbeite. Aber es gäbe auch ganz fantastische junge Leute, auf die er als Lehrender stolz sei.
 

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Der Schritt in die Selbständigkeit ergab sich bei Justus Peter gegen Ende des Studiums. Der Gründer einer DVD-Produktionsfirma genießt es allerdings heute, nicht nach der Stechuhr zu arbeiten und sein eigener Chef zu sein.
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Konstantin Weiss hat seine Begeisterung für die Elektronik in der Computer-AG entwickelt. Seinen Beruf als Internetarchitekt zu erklären hält er für schwierig und fasst es kurz zusammen. “Wenn Sie  z.B. das Wetter in Geseke auf dem Handy oder am PC abrufen wollen und frustriert sind, weil es nicht klappt, dann hab ich einen schlechten Job gemacht!“ Deutlich wird bei seinen Ausführungen, wie viele Akteure in seiner Arbeit mitmischen.
Dass man selber auf das Studium und Berufsleben nicht immer so gut vorbereitet war, darüber sind sich fast alle einig. „Ich glaube aber, dass sich das heute geändert hat“, sagt Walter. „Ich erlebe bei den Kindern von Freunden, dass diese in der Grundschule Kompetenzen wie Präsentieren und anderes lernen, was für den Beruf wichtig ist.“  Die Kompetenzen sollten solide und der Inhalt flexibel sein, betont auch Engelhardt und verweist auf die schnelle Veränderung der Berufsfelder.

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Dass Profisportler ein zweites berufliches Standbein brauchen machen Pollmann und Nolte deutlich und geben einen kleinen Einblick, wie sie vom Verein bzw. von Firmen unterstützt werden, um außerhalb des Sports Fuß zu fassen.

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Ganz persönliche Erfahrungen, die für sein Leben wichtig waren, schildert schließlich Hans-Jürgen Rade. Er erinnert sich an die damals neu ins Leben gerufene Theater-AG von Herrn Bergmann, der die Schüler für die Bühne begeistern konnte und ihnen damit die Möglichkeit gab, viel über ihre eigene Persönlichkeit zu erfahren und diese zu entwickeln. Er habe damals die Hauptrolle als Romulus gespielt, erzählt der heutige Leiter des Pauluskollegs in Paderborn und meint, ohne diese Erfahrung sich sicher heute nicht in diese Runde auf die Bühne getraut zu haben. Und hier berichtet er nun von seiner Begegnung mit Gott in jungen Jahren.
Kurzweilig und zuweilen amüsant, dabei offen und harmonisch verläuft das Gespräch. Manch alte Erinnerungen an die SV-Arbeit, den Unterricht oder spektakuläre Aktionen wie die Landung einiger Abiturienten mit einem Hubschrauber auf dem Schulgelände am letzten Schultag kommen dabei auch zuweilen auf. Für die jetzigen und ehemaligen Lehrer, darunter die beiden ehemaligen Schulleitungen, ist es interessant, was aus ihren früheren Schützlingen geworden ist. Für die Oberstufenschüler gibt es in zwei Stunden Lebensweisheit pur: „Nicht an einer Sache kleben, wenn es keinen Spaß macht“, sagt Justus Peter. Es sei wichtig, kein totes Pferd zu reiten und sich einzugestehen, wenn man eine falsche Wahl getroffen hat.
Mit den Worten „ich werde immer glücklich aber arm sein“, hat Schleuss ihrer Mutter mitgeteilt, dass sie das Studium der Sozialpädagogik aufgibt um Puppenspielerin zu werden. Dabei könne sie heute sogar gut davon leben, flüstert sie hinterher.

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Das zu machen was man möchte und sich nicht primär nach der finanziellen Sicherheit zu richten, die es ohnehin nie gäbe und eine Arbeit mit Freude auszufüllen ist eine wichtige Botschaften aus der Runde. Sie ist sicher auch einer der Erfolgsfaktoren dieser Menschen, die in ihrem Leben und Beruf ihr Glück gefunden zu haben scheinen, ob als Hochschulprofessor, professioneller Korbjäger oder bodenständiger Landwirt. Dass sie auch Niederlagen erlebt haben, geben sie zu. Schleuss ist da aus der Schulzeit erprobt, aber „Durchhalten lohnt sich“ beteuert sie „und am Ende mache ich meist eine gute Geschichte daraus“. Marie Pollmann betont: „Im Sport lernt man aus Misserfolgen am meisten.“ Schule und Sport unter einen Hut zu bringen war auch für sie in der Schulzeit eine Herausforderung.
Dass Noten als extrinsische Motivation die intrinsische auf Dauer nicht fördern gibt van der Velden in einem kleinen wissenschaftlichen Exkurs zum Besten. Und Peter ist überzeugt, dass die Noten am Ende auch nicht unbedingt zählen, wenn sie auch so manche Türen öffnen. „Irgendjemand gibt dir hinterher immer eine Chance“, ist der Optimist sicher.
Fragen nach der Wahl des richtigen Studienortes, nach dem Anteil der Frauen in den höheren Positionen und dem Sinn von Praktika u.V.m. werden diskutiert.
Am Ende dürfen die Gäste noch ihren Eindruck über die heutige Schule, die sie am Nachmittag in einem geführten Rundgang besichtigt haben, widergeben. „Heller, bunter, mehr Lebensraum als nur Lernort“ ist ihre Meinung. „Viel mehr Technik“ betont Konstantin Weiß „aber die Schüler haben sich deshalb nicht verändert.“ „Wow!“, staunt Nolte. Der Eingang gleiche eher einem Airport mit den digitalen Anzeigen zum Vertretungsplan. 

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Engelhardt vermisst den alten Bühnenvorhang: Sie hätte aus dem Stoff mit dem bunten Blumendesign der 70er gerne ein Stück ersteigert und ein Kleid daraus gemacht. „Das hätte ich gerne gesehen“ schmunzelt Kersting und macht damit deutlich, wie sehr die Runde auch untereinander das Gespräch genießt. Nur der Schulhausgeruch ist der alte, vor allem in der Aula und auf der Bühne.
Am Ende werden noch einige Fragen aus dem Publikum gestellt bevor die alten Antonianer mit einem Riesenapplaus verabschiedet werden. Dies aber nur von der Bühne, denn einige Gäste nutzen noch die Gelegenheit zu einem anschließenden persönlichen Gespräch in der Mensa.
Auch diesmal ist die SV bestens vorbereitet: mit einem kleinen Imbiss und Getränken verwöhnt sie die Ehrengäste. So wie die Bühne ergibt auch hier die Gestaltung mit Blumen und Tischarrangements ein gelungenes Bild.
Am Ende sind sich alle einig: von der Technik über die Moderation bis hin zur Deko eine schon professionelle Veranstaltung zum 325jährigen Schuljubiläum.
Ein großes Lob gilt der Schülervertretung und ihren betreuenden Lehrern, vor allem aber Frau Spindler, die in der Hauptsache mit der Organisation dieser Veranstaltung betraut war und diese mit großem Engagement und viel Zeiteinsatz durchgeführt hat.
 
 

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