„Erinnerungskultur vor Ort erforschen!“
Schülerinnen und Schüler der Oberstufe (Q2) untersuchen das Geseker Kriegerdenkmal und erforschen seine Geschichte
„Kriegerdenkmal, Ehrenmal oder Mahlmal?“. Das Kriegerdenkmal in Geseke hat im Verlauf der Geschichte verschiedene Namen und Deutungen erhalten. Das haben die Schülerinnen und Schüler des ZK Geschichte beobachten können, als sie sich intensiv mit der Erinnerung an den ersten Weltkrieg in Geseke auseinandergesetzt haben. Ausgangspunkt war ein Ansatz des Kulturwissenschaftlers Jan Assmann mit seiner Theorie der „kulturellen Erinnerung.“ Assmann hatte darin formuliert, dass jegliche Erinnerung auch der Selbstdarstellung einer Gesellschaft oder Gruppe dient. Von dieser Beobachtung ausgehend haben die Schülerinnen und Schüler das Kriegerdenkmal in Geseke, seinen Aufbau, seine Inschriften und sein Symbolgehalt genauer unter die Lupe genommen.
Mithilfe weiterer Materialien aus dem Stadtarchiv in Geseke entdeckten die Schülerinnen und Schüler Überraschendes. War das Denkmal noch bei der Einweihung 1935 während der NS-Zeit ein Symbol für Kriegsverherrlichung, Heldenverehrung und Aufopferungsbereitschaft, entwickelte es sich nach 1945 mehr und mehr zu einem Mahnmal, das der Opfer von Krieg und Verfolgung gedenkt. Die Erinnerungskultur an den ersten Weltkrieg und das Selbstverständnis der Gesellschaft haben sich in Geseke in den knapp 90 Jahren seit der Einweihung regelrecht gewandelt.
Infolge der Nachforschungen fiel einigen Schülerinnen und Schüler auf, dass ein Info-Punkt oder eine Infotafel am Denkmal bislang fehlt, wo die Geschichte des Ortes dargestellt wird. Daher entwickeln die jungen Historiker und Historikerinnen nun eigene Informationstafeln, auf denen sie die Ergebnisse ihrer Nachforschungen präsentieren wollen.