„Wenn ich eine Geschichte höre, kann ich besser lernen!“
Der elfjährige Syrer Waled Katnaji besucht seit diesem Schuljahr das Antonianum
„Mein bester Freund ist das Buch“, sagt Waled Katnaji freudenstrahlend im Kunstraum der 6f am Antonianum Geseke. Der elfjährige syrische Flüchtling ist mit seiner Mutter und zwei kleineren Schwestern im Juni in Deutschland eingetroffen und seit diesem Schuljahr offizieller Schüler der Klasse 6f am Gymnasium Antonianum. Waleds Weg führte aus Syrien über die Türkei, die ehemaligen jugoslawischen Staaten nach Deutschland. Seinen Vater ließ er in der Türkei zurück.
Er arbeitet dort als Gynäkologe. Waled beeindruckt seine Mitschülerinnen und Mitschüler sowie auch die Lehrerschaft mit einem komplexen Fremdsprachenwissen und einer unheimlich hohen Lernmotivation. Seine kroatisch stämmige Klassenlehrerin Frau Opua-Schamne überraschte Waled, indem er direkt in der ersten Stunde eine fließende Kommunikation mit ihr begann. Zudem ist seine Ausdruckweise in der deutschen Sprache schon sehr fortgeschritten.Der Elfjährige betreibt noch liebend gern Kung Fu, denn, so sagt er, diese Sportart bringe viele andere Bewegungsformen zusammen und schaffe einen guten Ausgleich zum Lernen. „Wenn ich eine Geschichte höre, kann ich besser lernen“, berichtet ein aufgeweckter und intelligenter Waled, der sich selbst, v.a. mithilfe des Internets fortbildet. Das geschieht mit offensichtlichem Erfolg, sodass er sich auch mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern einwandfrei verständigen kann. Im Kunstunterricht bei Frau Berensmeier wird gerade in Partnerarbeit die malerische Hausaufgabe präsentiert. Waled bespricht sich mit Felix, der ihm auch bei den wenigen sprachlichen Missverständnissen erklärt, wie ein Sachverhalt gemeint war. Das syrische Flüchtlingskind Waled Katnaji wird selbstverständlich in die Gemeinschaft der 6f am Antonianum integriert. Er ist willkommen hier in Deutschland, in Geseke und am Gymnasium.