Schwarz oder Weiß? - Keine Frage am Antonianum

Gymnasium erhält das Siegel „Schule ohne Rassismus“  


„,Es ist so normal wie Kaugummikauen‘, singen die Ärzte als Protest bezüglich der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare“, zitiert Frau Kilian von der Landeskoordination des Projekts „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ einen Vers des Songtextes der Berliner Band. In ihrem Grußwort anlässlich der Verleihung des gleichnamigen Siegels erinnert die Lehrerin an die Anschläge in Mölln, hinterfragt die Begrifflichkeit der so genannten „Dönermorde“ und verweist auf die neusten Entwicklungen der NSU-Prozesse. Am letzten Schultag des Jahres 2012/2013 ist den Schülerinnen und Schüler von der 5 bis zur Q1 anzumerken, dass es hier neben der Vorfreude auf die unmittelbar bevorstehenden Sommerferien auch noch ernste und wichtige Themen gibt, denen sich die gesamte Schulgemeinschaft widmet.

 Kein geringerer, als der hochrangige Volkswirtschaftler und ehemalige Antonianer Prof. Dr. Clemens Fuest fungiert als Pate des von der Schülervertretung initiierten Projekts. In seiner per Videobotschaft gesendeten Ansprache erwähnt er für ihn zentrale Faktoren, die ein gemeinsames vorurteilfreies Zusammenleben ermöglichen. Jegliche Art von Diskriminierung, ob des Geschlechts, der Hautfarbe, der Religion oder der Herkunft habe zu unterbleiben. Man müsse eigene Interessen zurückstellen, um sich gesellschaftlich für das Gemeinwohl engagieren zu können. Courage zeigen, und zwar in den richtigen Situationen, auch in der Schule, sei ein unabdingbarer Baustein einer demokratischen Gesellschaft, betonte Clemens Fuest zum Abschluss des mit Schülersprecher Niclas Böhmer geführten Interviews an seinem Dienstsitz in Mannheim.

Das Schild werde am Haupteingang postiert, erklärte Schulleiter Ulrich Ledwinka, damit jeder Schüler und jede Schülerin beim morgendlichen Eintritt in die Schule noch einmal erinnert werde, was u.a. eine intakte Schulgemeinschaft auszeichne. Das Antonianum in Geseke beheimatet viele Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Herkunft, verschiedener Religionen und auch zunehmend Kinder mit Behinderungen. Ein gemeinschaftliches, freundschaftliches Zusammenleben und –lernen steht aber außer Frage. Gerade an diesem Vormittag zeigte sich auch im Rahmen der Ehrungen des vergangenen Schuljahres wie facettenreich die Schulgemeinschaft am Antonianum aufgestellt ist und, dass eine Schule ohne Rassismus zwar nun auch als Siegel am Eingang zu erkennen ist, aber schon seit langer Zeit im Inneren existiert und stetig wächst.

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