Neue Perspektiven auf das Leben in der Jungsteinzeit
Schülerinnen und Schüler besuchen das Freilichtmuseum in Oerlinghausen und schlüpfen in die Rolle von Ackerbauern in der Jungsteinzeit.
Spannende Einblicke in die Jungsteinzeit konnten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a-e am 27. Oktober im Freilichtmuseum in Oerlinghausen gewinnen. Zuvor hatten sich die angehenden Historiker und Historikerinnen bereits im Geschichtsunterricht intensiv mit dem Leben in der Alt- und Jungsteinzeit beschäftigt. Ein besonderer Fokus lag auf dem Prozess, der zum Sesshaftwerden des Menschen führte und das Alltagsleben nach Ende der letzten großen Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren prägte.
In Oerlinghausen konnten die Schülerinnen und Schüler nun Rekonstruktionen aus dieser Zeit genauer unter die Lupe nehmen. So wurden Zelte und Lagerplätze der Altsteinzeit besucht, Wohnorte der Mittleren Steinzeit begutachtet und die typischen Vierpfostenhäuser der Jungsteinzeit betrachtet. Einen Höhepunkt stellte mit Sicherheit das eigene Mahlen von Weizen dar. Anschließend wurde aus dem Produkt Fladenbrot auf offener Flamme gebacken. "Dieses Brot schmeckt viel besser als bei uns zuhause!", war bei nicht wenigen Jugendlichen zu hören. Aber vor allem die Arbeitszeit, die investiert werden musste, um mit Steinwerkzeug eine geringe Menge an Mehl zu gewinnen, blieb den Schülerinnen und Schülern besonders in Erinnerung.
Außerdem konnten die Jugendlichen an verschiedenen Stationen die Schleudertechnik von altsteinzeitlichen Speeren erproben und mithilfe von Feuersteinen den Versuch wagen, ein eigenes Feuer zu entzünden, eine Aufgabe, die laut Museumsguide nicht immer klappt. Dennoch zeigten gleich mehrere Schüler ihr Können, indem sie aus einem Funken zum Teil in kurzer Zeit ein leichtes Feuer entfachen konnten.
Aber auch hier regte die investierte Arbeit immer wieder zu Reflexion an. Viele junge Historikerinnen und Historiker äußerten am Ende, dass das Leben in der Jungsteinzeit und die alltäglichen Aufgaben viel anstrengender seien, als sie es sich bislang vorgestellt hatten. Die erlebnispädagogischen Zugänge zur Sozialgeschichte eröffneten den Schülerinnen und Schülern viele neue derartige Zugänge und - nicht zu unterschlagen - sie waren mit viel Spaß verbunden. Eine gelungene Exkursion, die gleichzeitig zum Weiterdenken anregt.

















