„Schmecken, Hüpfen, Mörsern und Schreinern!“ Alltagsleben zur Zeit Jesu
Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 besuchen das Bibeldorf Rietberg und erschließen sich das Alltagsleben in Israel um das Jahr 0
Was haben Holzhammer, Holzdübel, Kräutersalz und ein selbst gedrehtes Seil miteinander gemeinsam? Auf den ersten Blick gewiss sehr wenig. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 können aber schnell eine Verbindung zwischen den vier Gegenständen herstellen. Immerhin sind es diese vier Gegenstände, die die Schülerinnen und Schüler nach einer dreistündigen Führung durch das Bibeldorf in Rietberg mit zurück ins Antonianum nach Geseke brachten. Nachdem sie im Rahmen des Religions- und Philosophieunterrichts intensiv das Leben in Israel zur Zeit Jesu erarbeitet hatten, bot nun der Besuch des Bibeldorfes in Rietberg einen gelungenen Abschluss des Themas. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler fast wie bei einer Zeitreise Spannendes entdecken. So lernten sie nicht nur die Rüstungen der römischen Legionäre kennen, sondern konnten auch den Aufbau des Landes vertiefen, das Leben als Nomade in nachgebauten Zelten aus Ziegenhaar erleben oder auch eine Synagoge zur Zeit Jesu besuchen. Israel vor 2000 Jahren war eben kein Land eines einzigen Lebensstils oder einer einzigen Volksgruppe, sondern schon immer geprägt von einer Vielzahl ganz unterschiedlicher Menschen.
Neben anschaulichen Nachbauten waren die Schülerinnen und Schüler im Bibeldorf aber auch körperlich gefragt, wenn sie die Berufe des Zimmermanns, des Seilmachers oder des Apothekers kennen lernen wollten. So mussten sie mit der Technik von vor 2000 Jahren Holz sägen, Seile flechten und Salz im richtigen Verhältnis zu zahlreichen Kräutern mischen. „Im Schweiße des eigenen Angesichts“ wurde gearbeitet und gewerkt. Das Resultat kann sich sehen lassen. Jede Klasse konnte am Ende des Tages selbstgemachte Hammer, Seile und eine Packung Kräutersalz ihr Eigen nennen, Gegenstände, die in den kommenden Tagen in der Schule ausgestellt werden sollen.
In jedem Fall stellten die Schülerinnen und Schüler dabei fest, dass es das eine Leben zur Jesu nie wirklich gegeben hat. Israel als Land war bewohnt von einer Vielzahl unterschiedlicher Menschen, seien es Römer oder Judäer, seien es sesshafte Bauern oder umherreisende Beduinen, seien es Zeloten, Pharisäer, Sadduzäer oder auch Essener. Ein Schüler betonte daher zu Recht, dass Israel um das Jahr 0 ein buntes Land gewesen sein muss, das er sich jetzt viel besser vorstellen könne. Eine Wiederholung der Fahrt im kommenden Schuljahr ist daher in jedem Fall wieder angedacht. Wir dürfen gespannt sein, welche Mitbringsel und Eindrücke die Schülerinnen und Schüler dann von ihrer Zeitreise in das Jahr 0 mitbringen werden.
Alle Gegenstände sollen demnächst in der Schauvitrine des Faches vorgestellt werden!