„Unsichtbare Geschichte sichtbar gemacht!“
Schülerinnen und Schüler des Geschichts-Zusatzkurses (Q2) erstellen drei Infotafeln zur Geschichte des Gymnasium Antonianum, des Markplatzes sowie des Brunnendenkmals.
Über mehrere Wochen hatten sie geforscht, Archivalien gewälzt, alte Schriften übersetzt und sich tief in die Quellen der Stadtgeschichte eingearbeitet. Nun stehen die jungen Historikerinnen und Historiker stolz vor dem Produkt ihrer Arbeit. Im Verlauf der vergangenen Woche wurden durch den Heimat- und Geschichtsverein Geseke drei Infotafeln zu historischen Orten der Stadt aufgestellt. Beeindruckt und auch ein wenig stolz betrachteten die Schülerinnen und Schüler am vergangenen Donnerstag ihre Arbeit.
Zwei Monate hatten die jungen Historikerinnen und Historiker im Stadtarchiv in Geseke zur Geschichte des Gymnasium Antonianum, des Marktplatzes und des Brunnenmodells in Geseke geforscht. Unterstützt vom Stadtarchivar Ralf Schumacher konnten sie dabei Spannendes entdecken. Dazu zählte nicht nur, dass das Brunnenmodell eine mehr als tausendjährige Geschichte der Hellwegstadt deutlich werden lässt oder dass Teile des Marktplatzes lange Zeit auch als Begräbnisstätte der Gemeinde genutzt wurden, sondern auch, dass die eigene Schule eine bewegte Geschichte hat. Nach ersten Versuchen zur Gründung einer höheren Schule in Geseke im Jahr 1638 wurde erst 1687 ein von Franziskanern geleitetes Gymnasium errichtet. Es gehört damit zu den ältesten höheren Lehranstalten im Herzogtum Westfalen. Nachdem es infolge der Wirren des 18. Jahrhunderts als höhere Schule degradiert worden war, konnte die Schule im 20. Jahrhundert wieder den vollen Charakter eines Gymnasiums etablieren, dessen erster Abiturjahrgang im Jahr 1966 ihre Reifeprüfung abnahm.
Neben vielen spannenden Episoden der Geseker Geschichte war eine bedeutende Beobachtung der jungen Forscher, dass die historischen Orte in Geseke heute oft unsichtbar geworden sind. Ohne Nachforschungen konnte weder am Marktplatz noch am Brunnen oder auch am Gymnasium die Geschichte der Orte nachvollzogen werden. Mithilfe der nun neu aufgestellten Infotafeln ist der Abhilfe geschaffen worden. Fortan können interessierte Geseker Bürger- und Bürgerinnen viele spannende Informationen über die drei Orte nachlesen. Per QR-Code können zudem auch weitere Informationen abgerufen werden, die die Schülerinnen und Schüler zusammengetragen haben.
In jedem Fall zeigt das Projekt, dass auch in der unmittelbaren Umgebung unserer Schule Geschichte beobachtet werden kann, wenn man sie - wie mit derartigen Infotafeln - sichtbar und erlebbar macht.