„#WeRemember“ - Filmseminar und Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2025
Schülerinnen und Schüler der Q2 analysieren den NS-Propagandafilm Jud Süß und gedenken der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau vor 80 Jahren
„Am 27. Januar 1945, also heute vor genau 80 Jahren, wurde das Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau befreit. Allein hier wurden mehr als 1 Millionen Menschen gefoltert, missbraucht und vergast. Auch Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Geseke waren darunter. Auschwitz steht heute als Inbegriff für den nationalsozialistischen Rassewahn.“
Mit diesen Worten begannen Schülerinnen und Schüler der Q2 einen kurzen Gedenkimpuls in der Aula des Gymnasiums Antonianum, um auf die unzähligen Opfer des Holocaustes in Europa aufmerksam zu machen. Die Schülerinnen und Schüler des Zusatzkurses hatten sich mit der Geschichte von Auschwitz intensiv beschäftigt und in einer kurzen Gedenkrede hervorgehoben, wie wichtig gerade aktuell die Erinnerung an diesen historischen Tag sei, insbesondere angesichts von Fake-News und Propaganda in der heutigen Zeit.
Propaganda war auch das Stichwort, das in der anschließenden dreistündigen Veranstaltung im Mittelpunkt stand. Anlässlich der Befreiung von Auschwitz lernten die jungen Historiker und Historikerinnen Verfügungsmethoden und indirekte Verschleierung im Rahmen einer medien-kritische Aufarbeitung der Propaganda im NS-Staat kennen.
Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung hat den NS-Propagandafilm „Jud Süß“ zur Verfügung gestellt, der in einem Filmseminar den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe präsentiert und anschließend durch den Filmpädagogen Michael Kleinschmidt (Münster) medienkritisch dekonstruiert wurde. Der Film gehört zu den NS-Vorbehaltsfilmen, die heute nur noch mit entsprechender Aufarbeitung gezeigt werden dürfen. Anders als im Jahr 1940, als die Schülerinnen und Schüler in Geseke dazu verpflichtet war, den Film zu sehen, haben die Schülerinnen und Schüler mit kritischem Blick die Verführungsmittel der indirekten Propaganda analysiert. Dabei wurde deutlich, wie geschickt und auf welche verschiedene Weise der NS-Film Geschichte verzerrt und für die eigenen Zwecke instrumentalisiert.
Eine Aufarbeitung dieses Films und seiner Methoden ist somit auch im Jahr 2025 noch von Bedeutung, um Schülerinnen und Schüler auf den Einfluss von Verführung und Fake News in der Gegenwart aufmerksam zu machen. Denn einmal mehr gilt nämlich auch hier, was eine Schülerin am Ende hervorgehoben hat: „Aus Geschichte sollten wir immer wieder lernen…“.