Gerichtsverhandlungen hautnah miterleben… – Schülerinnen und Schüler der 10c besuchten das Amtsgericht Lippstadt
Schülerinnen und Schüler der 10c besuchten das Amtsgericht Lippstadt
Wir, die Klasse 10c des Gymnasium Antonianum, haben mit unserem Politiklehrer, Herrn Eikel, eine Exkursion zum Amtsgericht in Lippstadt gemacht.
Angelehnt an das Thema des Politikunterrichts „Jugendkriminalität und Jugendstrafrecht“, hatten wir nun die Möglichkeit, uns vor Ort eine Vorstellung davon zu machen, wie die Praxis aussieht. So konnten wir durch die Exkursion viele neue Erfahrungen sammeln, aber auch bereits Gelerntes verinnerlichen.
Während der Exkursion haben wir uns verschiedene Verhandlungen angesehen, die geleitet wurden von Richter Georg Hein. Während der Pausen hat dieser uns auch die Arrestzellen und verschiedene Unterbringungsmöglichkeiten gezeigt, für Menschen, die während der Verhandlung schon im Gefängnis sind oder Jugendliche, die einen Wochenendarrest dort verbringen. Da ein Angeklagter im späteren Verlauf des Tages mit uns persönliche Erfahrungen von seiner Zeit im Wochenendarrest teilte, erfuhren wir, dass man in der Zeit des Arrests „kein gutes Essen“ bekommt und sich nicht hinlegen darf von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends. Außerdem ist jegliche Art von technischen Geräten verboten, sodass die Zeit dort „sehr langweilig“ ist. Die Zellen haben uns sehr beeindruckt und sicherlich auch eingeschüchtert, denn die Atmosphäre war erdrückend und unangenehm.
Während der Verhandlungen haben wir uns deutlich wohler gefühlt, denn es war interessant und spannend, eine Verhandlung in echt mitzuerleben. Die Gründe für die Anklagen waren unterschiedlich und einige mehr, andere weniger schlimm. Vorgelesen wurde die Anklageschrift ganz am Anfang von der Staatsanwältin, nachdem der Richter persönliche Daten des Angeklagten, wie den Namen und das Geburtsdatum, abgefragt hatte. Danach konnte der Angeklagte sich dazu äußern und sich verteidigen. Am Ende der Verhandlung stellt die Staatsanwaltschaft Forderungen der Strafe und der Richter kann diese Empfehlungen annehmen oder zu einem anderen Schluss kommen. Das letzte Wort hat stets der Angeklagte. Meistens hatten die Angeklagten auch einen Anwalt oder eine Anwältin dabei, der sie verteidigt hat.
Insgesamt fanden wir alle den Tag sehr interessant und wir konnten viel daraus mitnehmen für den weiteren Unterricht, aber vor allem auch für unsere Zukunft.