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Theaterexkursion zu "Nathan der Weise - Ein Stück für die Ewigkeit?

Verfasst von Elisa Huneke, Alina Wecker, Niklas Feindura und Malin Nilges am . Veröffentlicht in Meldungen (Archiv)

Schon seit 237 Jahren wird das Stück "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing auf internationalen Theaterbühnen aufgeführt. Im Rahmen der Unterrichtsreihe zu dem dramatischen Gedicht besuchen die Deutsch-Leistungskurse der Q1 von Herrn Brink und Frau Dr. Berger am Mittwoch, 29. Januar, um 19 Uhr die Stadthalle Beverungen, um sich eine szenische Inszenierung des Stückes anzuschauen. Darin inbegriffen ist ebenfalls ein kostenfreier Einführungsvortrag um 18:15 Uhr. 

"Am Ende sind einfach alle miteinander verwandt". Das schien zunächst eine allgemeine Schlussfolgerung der Schülerschaft über die Lektüre zu sein, doch im weiteren Verlaufe stellte man rund um Personenkonstellation, Kontextwissen und Szenenanalysen schnell fest, dass Lessing in seinem Werk bahnbrechende Zeichen für Toleranz, Humanität und Gleichberechtigung als Grundsäulen der Aufklärung setzte. 

Nathan, die Hauptfigur des Stückes und ein reicher jüdischer Geschäftsmann, entgegnet auf die Frage des Sultans nach der wahren Religion mit der Erzählung der Ringparabel, welche als Herzstück des dramatischen Gedichts die Unmöglichkeit der alleinigen Wahrheit einer Religion hervorhebt und sich damit klar gegen religiöse Orthodoxie und Intoleranz ausspricht. Durch zunehmende verwandtschaftliche Verflechtungen und die Zuspitzungen der Handlung kommt es schließlich zu einer utopischen Versöhnung der drei Weltreligionen. Dabei erkennen die Figuren ihre Verbundenheit über die religiösen Grenzen hinweg, wobei das Stück in einer innigen Umarmung endet. 

Es handelt sich bei "Nathan der Weise" also um ein Werk Lessings, mit dem dieser schon damals Probleme beschrieb, die sich auch in der heutigen Gesellschaft als Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung festgesetzt haben. Auf dem Papier werden diese ohne Gewalt und Hetze, sondern vielmehr durch die Kraft des eigenen Verstandes, der Liebe und Mitmenschlichkeit beigelegt. In den Kernthesen unserer "Schule ohne Rassismus" spiegeln sich diese Werte wider, welche darauf verweisen, dass die beschriebene Thematik auch im weltlichen Raum, in Konflikten wie dem Syrien-Konflikt oder dem Iran-Konflikt keinesfalls an Aktualität verloren hat. 

Die Schülerinnen und Schüler erwartet somit ein spannender und lehrreicher Abschluss der Materie sowie eine neue Perspektive, die es ermöglicht, als junge Generation auf eine humanitäre und friedliche Welt zu blicken. 

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